Ablauf von Chemie – die stimmt!

Der Wettbewerb Chemie – die stimmt! richtet sich deutschlandweit vor allem an Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse, die Spaß an der Chemie haben und sich mit Gleichaltrigen messen wollen. Zusätzlich können in einigen Bundesländern auch die 8. Klasse als eigener Jahrgang teilnehmen. Je nach Bundesland können Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 oder 8 als Frühstarter antreten. Für Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg gibt es parallel die Chemieolympiade des Landes Brandenburg.

Der Wettbewerb besteht aus insgesamt vier Runden: einer ersten Hausaufgabenrunde, darauf folgend die eintägigen Landesrunden bzw. Landesolympiaden, anschließend die mehrtägigen, länderübergreifenden Regionalrunden, bei denen auch die Siegerinnen und Sieger aus Brandenburg vertreten sind. Und schließlich der Bundesrunde in Leipzig, zu der alle Regionalsiegerinnen und -sieger eingeladen werden. Die Besten einer Runde erhalten wertvolle Sachpreise und qualifizieren sich für die jeweils nächste Runde. Dabei stehen in den einzelnen Wettbewerbsrunden stets Theorie und ab den Regionalrunden auch Praxis auf dem Programm.

1. Runde - der Einstieg

Die Aufgaben der 1. Runde werden kurz nach Schuljahresbeginn an die Schulen verschickt und zusätzlich im Internet veröffentlicht. Jede(r) Teilnehmende hat bis zum 30. November desselben Jahres Zeit, die Aufgaben zu bearbeiten. Anschließend werden die Lösungen der Fachlehrerin oder dem Fachlehrer übergeben. 
Nachdem die Fachlehrerinnen und -Lehrer die Lösungen korrigiert haben, werden diese in jedem Bundesland zentral gesammelt und ausgewertet. In jedem Bundesland erhalten die jeweils 30 besten Teilnehmenden jeder Klassenstufe die Möglichkeit, sich in der zweite Runde zu beweisen. 
Den Lösungen soll stets das von den Eltern unterschriebene Deckblatt beigelegt werden. Mit dem Deckblatt werden die Daten der Teilnehmenden erhoben und die Eltern geben die Zustimmung zur elektronischen Datenverarbeitung.
Um weiterzukommen müssen nicht alle Aufgaben korrekt gelöst werden: du solltest also auch dann teilnehmen, wenn du eine Aufgabe nicht so gut hinbekommen hast. Einige Aufgaben beziehen sich auf Themen, die im Unterricht vielleicht nicht besprochen werden. Dann ist es empfehlenswert, sich mit weiterführender Literatur zu beschäftigen. Fachbücher erhältst du sicherlich von deiner Chemielehrerin oder deinem Chemielehrer. Oder du recherchierst im Internet. Auf diese Weise hast du die Gelegenheit, dir selbstständig mehr Wissen anzueignen  und andere, bisher unbekannte Themen zu erforschen.

2. Runde - die Auswahl (ohne und mit Corona)

Zur zweiten Runde, den Landesrunden oder Landesolympiaden, werden im Frühjahr die (in der Regel) 30 Besten jedes Bundeslandes und jeder Klassenstufe eingeladen. Dort wird in der Regel eine dreistündige Klausur geschrieben, die über die Qualifikation für die 3. Runde entscheidet.
Nach der Klausur findet zumeist ein Vortrag oder eine alternative Veranstaltung statt, bei der ein Einblick in ein aktuelles, wissenschaftliches Thema gegeben wird. Außerdem bietet sich auch die Gelegenheit, naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler anderer Schulen näher kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. 
Währenddessen korrigieren die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer die Klausuren, sodass bereits am späten Nachmittag die Siegerehrungen stattfinden können. Alle Teilnehmenden erhalten eine Urkunde und eine Anerkennung für ihre Leistungen.

In dieser Runde qualifizieren sich aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und derzeit auch Baden-Württemberg die jeweils besten sechs Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 für die Finalrunde der mitteldeutschen Landesolympiaden in Merseburg. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg/Schleswig-Holstein qualifizieren sich jeweils die fünf Besten pro Klassenstufe für Nordostdeutsche Finalrunde in Rostock. Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz/Saarland qualifizieren sich für die Westdeutsche Finalrunde, die in Darmstadt oder Münster stattfindet.

Neben der Qualifikation für die Finalrunden winken damit allen Teilnehmenden an den 2.-Runden ein spannender Wettbewerbstag, zumeist an einer Universität im selben Bundesland, mit viel Kontakt zu Gleichgesinnten; die Besten unter den Besten erzalten zudem attraktive Sachpreise, meist wertvolle Fachbücher.

 

 

IN ZEITEN VON CORONA

 

Inzwischen gibt es die 3. Wettbewerbssaison mit Corona. So schwierig das ist: damit gibt es viele Erfahrungswerte, wie der Wettbewerb trotz Corona durchgeführt werden kann. Leider sind Kompromisse notwendig: je nach lokalen Inzidenzen wird die Landesrunde zentral in Präsenz, an den Schulen in Präsenz oder notfalls auch z.B. per ZOOM-Konferenz durchgeführt. In jedem Fall: bisher ist bei CDS nicht eine einzige Landes- oder Regionalrunde ausgefallen. Und das wird ganz bestimmt auch so bleiben. Die Teilnahme am Wettbewerb lohnt sich also auf jeden Fall! ... Wie die Landesrunde tatsächlich durchgeführt wird, erfahren Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler (leider) kurzfristig auf dem Postweg oder per E-Mail durch die Landesbeauftragten.

3. Runde - die Regionalrunden

Im Juni treten die besten Schülerinnen und Schüler jedes Bundeslandes bei den 3. Runden, den Regionalrunden, an. Diese mehrtägige Runde findet für die Teilnehmenden der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und derzeit auch Baden-Württemberg traditionell an der Fachhochschule in Merseburg statt. Die Besten aus den nördlicheren Bundesländern treffen sich in Rostock, aus den westlichen Bundesländern in Münster oder Darmstadt.

Der erste Tag ist der Anreise vorbehalten. Alle Teilnehmenden lassen den Abend noch mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen, ehe dann in der Regel am zweiten Tag der praktische Teil des Wettbewerbs beginnt.

Der praktische Teil findet in einem Schülerlabor statt: Es wird in Gruppen zu je drei Leuten experimentiert; dabei setzen sich die Gruppen aus Teilnehmenden verschiedener Bundesländer zusammen. Am Vormittag ist ein umfassendes Experiment durchzuführen, das im Anschluss ausgewertet wird. Schließlich präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse vor einer Jury.

Am drittenTag findet vormittags die theoretische Klausur statt und am Nachmittag ein gemeinsamer Ausflug; in Teilnehmenden in Merseburg können zum Beispiel eine Erdölraffinerie oder ein modernes Kohlekraftwerk besichtigen.

Der vierte und letzte Tag ist schließlich der großen öffentlichen Siegerehrung gewidmet, welche zumeist von einem spektakulären Experimentalvortrag eingeleitet wird.

Die Besten erhalten Urkunden und wertvolle Fachbücher. Theorie und Praxis werden getrennt bewertet und prämiert - wem das Glück hold ist, der kann gleich zweimal Preise abräumen! Die Besten der Regionalrunden werden im Herbst zur großen Finalrunde nach Leipzig (Sachsen) eingeladen.

 

IN ZEITEN VON CORONA

 

 

2020 wurde die Regionalrunde als ZOOM-Konferenz durchgeführt: in 2 Durchgängen haben je 100 Schülerinnen und Schüler betreut von 20 Mitgliedern des Fördervereins Chemie-Olympiade (FChO) e.V. eine Online-Klausur geschrieben. Um reibungslose Abläufe sicherzustellen, wurde die Technik einen Tag vor der Veranstaltung gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern erprobt - angefangen bei der Ausrichtung der Kameras bis hin zum Erstellen von kompakten PDF-Dokumenten für das ressourcenschonende Hochladen der Lösungen.

2021 gehörte der FChO zu den ersten Veranstaltern, die mit der virtuellen Regionalrunde eine mehrtägige Online-Veranstaltung auf der Plattform gather.town durchgeführt haben. Das umfangreiche Konzept mit online-Seminaren, -Klausuren, -Expertenvorträgen, -Exkursionen und zahlreichen Freizeitveranstaltungen wie PowerPoint-Karaoke, Kneipenquiz und Spieleabenden war so erfolgreich, dass es sogar von anderen Veranstaltern übernommen wurde.

Wie die Regionalrunden 2022 aussehen werden, steht leider noch in den Sternen. Aber auch dieses Jahr wird es wieder ein tolle Lösung geben.

4. Runde - das große Finale

In der Saison 2016/17 fand zum ersten Mal eine bundesweite Finalrunde statt. Sie wird seitdem jährlich in Leipzig (Sachsen), in der Regel im September, ausgetragen - auch Corona konnte daran nichts ändern! In Leipzig treffen sich 36 Finalisten, um Deutschlands beste Nachwuchschemiker der Klassenstufen 9 und 10 zu küren, welche sich derzeit aus den jeweils drei bestplatzierten Regionalsiegern der 3. Runde zusammensetzt, sowie zusätzlich je Klassenstufe sechs weitere Schülerinnen bzw. Schüler nach Punkten in der bundesweiten Wertung.

Auch in der Finalrunde gilt es, im Labor zu brillieren und in einer Klausur theoretische Kenntnisse zu beweisen. Dieses Mal ist jede Experimentatorin und jeder Experimentator auf sich allein gestellt. Dazu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Expertenvorträgen und Exkursionen.

Als Preise winken den Finalisten ganz besondere Überraschungen. Man darf gespannt bleiben!

Die Sieger der Bundesfinalrunde 2016/17 in Leipzig.