Karos DSDS-Gewinner ist: Chemie

Mathematik, Physik, Biologie? - Alles nicht schlecht. Aber nichts im Vergleich zur Chemie! Für Karo schlägt Chemie sogar Fashion, Promis und "das ganze Zeug". Dass sie das ganz ernst meint, beweist ihr Landessieg bei CDS in Baden-Württemberg. Wir CDSler können Karo nur allzu gut verstehen! Die Redakteure der FChO-Vereinszeitung Faszination Chemie im Interview mit der "Überfliegerin" Karo Scholz. 

Faszi: Wie bist du zu dem Wettbewerb "Chemie - die stimmt!" (CDS) gekommen?
Zu dem Wettbewerb bin ich durch meine Chemielehrerin gekommen. Sie hat gemerkt, dass mir das Fach sehr viel Spaß macht und ich auch relativ viel weiß. Darum hat sie mir die Aufgaben mehrerer Wettbewerbe mitgebracht, wovon mich CDS am meisten angesprochen hat. Auch, dass ich so weit gekommen bin, habe ich hauptsächlich ihr zu verdanken, da sie mich immer unterstützt und mir Mut gemacht hat, am Wettbewerb teilzunehmen - selbst wenn ich nicht so weit kommen sollte.
 
Faszi: Wie hast du dir deine Chancen bei CDS ausgerechnet?
Ich habe mir erstmal nicht zu viel vorgenommen. Natürlich habe ich gehofft, die zweite Runde zu schaffen, aber hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass ich dort tatsächlich unter die 6 Besten komme. Es dann doch in die 3. Runde zu schaffen, war für mich Erfolg genug. Mehr wollte ich gar nicht. Dabeisein zu dürfen war eine super Erfahrung.
 
Faszi: Spätestens in der 2. Runde wartet CDS mit ziemlich anspruchsvollen Aufgaben auf. Sind die Aufgaben nur etwas für Chemie-Nerds? Wem kannst du die Teilnahme empfehlen?
Einerseits ja: die Aufgaben sind schon sehr anspruchsvoll und für Durchschnittsschüler nur schwer zu lösen. Andererseits waren unter den Teilnehmern ja nicht nur Nerds und auch die "Normalen" (wenn man das so sagen darf) haben es teilweise weit geschafft. Ich selber würde mich auch nicht als Nerd bezeichnen, selbst wenn mich Chemie mehr interessiert als Fashion, Promis und das ganze Zeug, was andere Mädchen in meinem Alter mögen.
Ich finde, die Teilnahme hat sich sogar schon gelohnt, wenn man in der ersten Runde hängen bleibt. Denn für die Beantwortung der Fragen aus Runde 1 [Anm. d. Red.: „die Hausaufgabenrunde“] kann man ja viel z.B. im Internet recherchieren, wodurch man viel dazulernt. Das ist es auf jeden Fall wert.
 
Faszi: In der Finalrunde bis du fast ausschließlich auf Schüler von Spezialschulen gestoßen. Hat es vielleicht dein Interesse geweckt, selbst eine Spezialschule zu besuchen?
Für mich war es sehr erstaunlich, wie viel manche Schüler in der 3. Runde wussten, daneben habe ich mich schon eher klein gefühlt. Jedoch konnte ich mit manchen Leuten auch echt nichts anfangen, da sie ziemlich auf sich und ihre Leistung orientiert waren. Ich finde, man sollte auch Spaß haben und das Ganze genießen, statt den ganzen Tag zu büffeln und sich zu isolieren. Ich bin zufrieden mit meiner Schule und würde für nichts auf der Welt wechseln. Natürlich fände ich es toll, auch an meiner Schule mehr Chemie zu haben. Aber dafür würde ich nicht an eine andere Schule wollen.
 
Faszi: Du bist auch bei anderen Wettbewerben aktiv. Welche sind das und was steht als nächstes an?
Da mir dir Teilnahme an CDS viel Spaß gemacht hat, wurde mein Interesse geweckt, eventuell an der Internationalen ChemieOlympiade (IChO) teilzunehmen. Was mich da erwartet und ob ich dort überhaupt weiterkomme, weiß ich aber noch nicht.
 
Faszi: Interessierst du dich auch für andere Naturwissenschaften?
Ehrlich gesagt finde ich die Chemie am interessantesten. Teilweise mag ich auch andere Naturwissenschaften, aber dann meistens nur manche Themen, während mir im Fachgebiet Chemie alles gefällt. Ich habe auch vor, Chemie zu studieren - jedoch auf Lehramt. Was das zweite Studienfach betrifft, bin ich mir noch nicht sicher.
 
Faszi: Rückblickend - was hat dir besonders gut gefallen?
Am besten hat mir der praktische Teil im Labor gefallen, da man dort als Team gearbeitet hat und auch mal die anderen Leute richtig kennenlernen konnte. Auch wenn man nach mehreren Stunden Laborarbeit schon nicht mehr Stehen wollte: es hat Spaß gemacht und gleichzeitig hat man viel dazugelernt.
Viele Leute habe ich während der 4 Tage in Merseburg sehr ins Herz geschlossen und ich bin froh, dass ich dort sein und sie dadurch kennenlernen durfte.
Fotos: Karola Richter