Johann Sora Blakytny, einer der vier Köpfe im diesjährigen IChO-Team, ist nicht als Chemieüberflieger auf die Welt gekommen. Er kann sich noch gut an seine erste Teilnahme beim deutschen Auswahlverfahren zur Internationalen ChemieOlympiade (IChO) erinnern: “Am Anfang bin ich immer so durchgescraped. Ich war immer so auf dem 8. Platz und bin gerade so in die jeweils höheren Wettbewerbsrunden weitergerutscht.” Auch ist der gebürtige Münsteraner zu Beginn seiner Schulzeit eher durch Konzentrationsschwierigkeiten als durch Genialität aufgefallen. Aufmerksame Lehrerinnen und Lehrer hatten jedoch den Verdacht auf eine Hochbegabung - ein Test brachte dann die Bestätigung. In Ulm besuchte er daraufhin den Spezialzug für Hochbegabte und entdeckte sein Interesse für MINT-Fächer. Später am baden-württembergischen Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd kam es zum ersten Kontakt mit Chemie - die stimmt! Sein Chemielehrer Dr. Christoph Müller - jahrelang ehrenamtlicher CDS-Mitorganisator - kam in sein Internatszimmer, legte ihm die CDS-Aufgaben auf den Tisch und meinte nur “Mach mal!”. Johann tat wie ihm geheißen und feierte erste Erfolge bei CDS, z.B. als Landessieger. Bester Kumpel und gleichzeitig größter Konkurrent war dabei sein Zimmerpartner Linus Schwarz. Die beiden haben sich stets gegenseitig angespornt und motiviert. Für den großen Durchbruch brauchte es dann aber noch die kleinen Niederlagen. Z.B. als er durch schlechte Ergebnisse im Praxisteil im CDS-Bundesfinale 2019 nur einen 10. Platz. erzielte oder als er später geradeso als Sechzehnter im Nachrückverfahren in die vierte Auswahlrunde für die IChO gekommen war: “Das hatte dann immer meinen Ehrgeiz geweckt und ich hatte mir gesagt: Wenn ich schon dabei bin, dann aber richtig. Und dann war ich so richtig motiviert.” Der Erfolg gibt ihm Recht! Auf den 2. Platz beim CDS-Bundesfinale 2018/19 folgte dieses Jahr die Teilnahme an der Internationalen ChemieOlympiade im vierköpfigen, deutschen Auswahlteam. Bei der virtuellen Olympiade “in Japan” errang Johann eine hochverdiente Bronzemedaille. An seiner Seite: natürlich Linus, der dieses Mal die Nase vor hatte und Silber errang. Beiden ganz herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Leistung!!!

Ob bei dem ganzen Engagement für das Fach Chemie noch Zeit für andere Hobbys bleibt, fragt man sich. Johanns verblüffende Antwort: “In meiner Freizeit spiele ich gerne Basketball und Volleyball, spiele Cello und singe gerne.” Was im ersten Moment nach ein bisschen Gezupfe und Geträller anmutet, lässt im zweiten Moment nur noch staunen: Johann hat mit dem Cello bereits Erfolge bei Jugend musiziert gefeiert und errang gemeinsam mit dem Ulmer Spatzenchor - derzeit noch mit Altstimme unterwegs - den 1. Platz im Deutschen Chorwettbewerb. Oder mit anderen Worten: was er angeht, das macht er tatsächlich richtig! Bei all diesen Leistungen kann man nur den Hut ziehen und Johann auch bei seinen zukünftigen Projekten ebenso viel Ehrgeiz und Erfolg wünschen. Wir dürfen sehr gespannt bleiben, was da noch kommt.