Der gebürtige Niederrheiner Linus Poell ist der erste Bremer, der eine Regionalrunde gewonnen hat. Als nächstes steht das Bundesfinale in Leipzig an und man darf gespannt sein, wie sich Linus Poell schlagen wird. Aber so oder so: dabei sein ist alles für den Quantenphysik-interessierten Allrounder, der bei der Freiwilligen Feuerwehr bestimmt schon den ein oder anderen Volleyball vom Dach geholt hat.
Wo gibt es denn sowas: da braucht es erst Immigranten vom Niederrhein, damit Bremen bei CDS punktet! Linus Poell, der seine Kindheit in Kleve an der deutsch-niederländischen Grenze verbrachte, hat bereits in der siebten Klasse seine Begeisterung für das Fach Chemie entdeckt. Damals hatte seine ganze Klasse am Bremerhavener Lloyd Gymnasium in kleinen Gruppen am Experimentalwettbewerb Das ist Chemie teilgenommen. Besonders erfolgreich war seine Gruppe zwar nicht. Jedoch war das Interesse für knobelige Chemieaufgaben geweckt. Als dieselbe Lehrerin ihm später die deutlich anspruchsvolleren CDS-Aufgaben vorlegte, ließ sich Linus nicht dreimal bitten. Auch Klassenkameraden versuchten sich an den Aufgaben – den richtigen Biss hatte aber nur Linus bewiesen. Sein Engagement wurde belohnt: als Zweitplatzierter in der gemeinsamen Landesrunde von Niedersachsen und Bremen war er für die erste viertägige, virtuelle CDS-Regionalrunde qualifiziert. Dort begegnete der Neuntklässler 300 anderen Chemiebegeisterten in Vorlesungen, Seminaren, Exkursionen, zahlreichen Rahmenveranstaltungen und natürlich auch Klausuren. Kontakt zu anderen war schnell hergestellt, denn Linus kannte bereits zwei Teilnehmende vom diesjährigen Praxiswettbewerb: zu dritt hatten sie im Vorfeld der Regionalrunde ein 90-Sekundenvideo zum Thema „Sicherheit im Chemielabor“ erstellt. Bei einer PowerPoint-Karaoke, dem Kneipenquiz und an den vielen Spieletischen in der online-Welt gather.town konnte Linus noch andere teilnehmende Schülerinnen und Schüler kennenlernen.
Aber den ganzen Tag am Computer verbringen, wie es bei der viertägigen Regionalrunde der Fall war, das ist dann doch nichts für Linus: „Man kann ja nicht immer nur im Büro sitzen! Ich bin Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr meiner Freizeit spiele ich gerne Volleyball.“ Nicht zu vergessen: zuhause experimentiert er gerne – nicht immer zur Freude der Mutter. Bestimmt ein Grund für sein gutes Abschneiden bei CDS. Zudem hatte Linus während der coronabedingten Schulschließungen von vielen online-Veranstaltungen, z.B. Vorlesungen zu den aus der Chemie und der Physik profitiert. Sein Steckenpferd ist dabei die Quantenphysik. Auf diese Veranstaltungen hingewiesen wurde er von einem Newsletter, von der er sich einmal in einer Präsenzveranstaltung an der Uni eingeschrieben hatte.
Bei Linus Interesse an Naturwissenschaften wundert es auch niemanden, dass er sich für die diesjährige CDS-Regionalrunde nicht nur qualifiziert hatte, sondern auch noch Regionalrundensieger geworden ist! Damit ist Linus der erste Bremer CDS-Regionalrundensieger aller Zeiten! (GLÜCKWUNSCH!)
Nun steht das große Bundesfinale in Leipzig an. Dort wird es Linus nicht einfach haben, denn er trifft auf sehr leistungsstarke „Spezialschüler“, die in ostdeutschen Bundesländern Schulen mit besonderem MINT-Profil besuchen. Aber gewinnen steht für Linus auch gar nicht im Vordergrund. Er freut sich vor allem auf das Knobeln und darauf, bei der Präsenzrunde andere Chemiebegeisterte noch besser kennenzulernen. Beim umfangreichen Rahmenprogramm während der fünf Tage in Leipzig wird es auch wieder reichlich Gelegenheit dafür geben.
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